Nachdem in den letzten Jahren zunehmend internationale Gas- und Ölkonzerne die Region links und rechts der Spree entdeckt haben und sich Claims sicherten, droht womöglich weiteres Ungemach.
Sollten die Konzerne die umstrittene Fördertechnik „Fracking“ einsetzen, bei der ein Chemiecocktail in die Erde gepumpt wird um das Erdgas bzw. Erdöl zu fördern, kann es zur massiven Verschmutzung des Grundwassers kommen, wie Beispiele aus den USA zeigen.
In Brandenburg sind derzeit diverse Erkundungen von Lagerstätten zur Förderung von Erdgas und Erdöl geplant. Die Bevölkerung in den Gebieten hat Sorge, dass umstrittene Technologien zur besseren Ausbeute der Lagerstätten eingesetzt werden, wie das sogenannte „hydraulic Fracturing (Fracking)“ oder „enhanced oil recovery (EOR) “ bzw. „enhanced gas recovery (EGR) “. Mit diesen Methoden soll unter Mithilfe von Flüssigkeiten oder Gasen eine verstärkte Ausbeute der Lagerstätten erreicht werden. Bundesweit werden derzeit die Risiken für die Bevölkerung und die Umwelt beim Einsatz von Fracking-Technologien diskutiert.
Schon seit mehreren Jahren in Niedersachsen und vor kurzem auch in Mecklenburg- Vorpommern wurden diese Methoden in Deutschland bereits bei mehreren konventionellen Fördervorhaben für die Erweiterung von Bohrlöchern angewandt. Gefahren gehen vor allem von der Frack-Flüssigkeit aus. Die mit Chemikalien versetzte Flüssigkeit steht unter Verdacht, das Grundwasser irreversibel verschmutzen zu können. Ihre genaue Zusammensetzung ist geheim und meist noch nicht einmal den Genehmigungsbehörden bekannt. Die Entsorgung der Flüssigkeiten erfolgt ebenfalls im Untergrund und erhöht das Risiko zusätzlich. Aufgrund der derzeitigen Rechtslage nach dem Bundesbergrecht kann eine Förderung von Rohstoffen - auch mit sogenannten „unkonventionellen“ Fördermethoden – ohne Information und Einbeziehung der Bevölkerung stattfinden.
Die Landesregierung erklärte auf Anfrage der bündnisgrünen Landtgasfraktion, dass derzeit keine Fracking-Projekte in Brandenburg beantragt wurden, was aber nicht bedeutet, dass eine „unkonventionelle Förderung“ in Zukunft eingesetzt wird.
Derzeit haben sich nationale Unternahmen und internationale Konzerne, wie die französische GDF/ Suez, insgesamt 18 Claims gesichert, die hauptsächlich in Ostbrandenburg und der Lausitz liegen
Download Kleine Anfrage: „Einsatz von Technologien zur Erdöl-Erdgasförderung in Brandenburg“